Das Sterben und der Tod eines Kindes bedeuten einen tiefen schmerzhaften Einschnitt ins Leben aller Familienmitglieder, aber der Abschied und die Bestattung des Kindes müssen nicht traumatisch sein. Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Prozess sanft und behutsam zu gestalten.

Wenn ein Kind stirbt, sollte beim Abschiednehmen und bei den Trauerfeierlichkeiten auf Familienfreundlichkeit geachtet werden, das heißt, dass alle Schritte des Abschiednehmens so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen der einzelnen Familienmitglieder gerecht werden. Geschwisterkinder sollen in alle Trauerrituale und Trauerfeiern für das verstorbene Geschwisterkind mit eingebunden werden. Sie sind Teil der Familie und haben ein Recht darauf, sie sollten allerdings auch nicht dazu gezwungen werden. In der Regel wollen sie dabei sein, sie nehmen aktiv an allem teil, was ihnen gut tut und sie interessiert, sie spüren aber auch sehr gut, wann es ihnen zu viel wird oder wenn sie etwas nicht wollen und signalisieren das auch.

Es ist ratsam, sich Zeit zu nehmen und nicht alles innerhalb kürzester Zeit „hinter sich bringen“ zu wollen. Nur mit Zeit und Ruhe können die Bedürfnisse aller Familienmitglieder und Freunde bedacht und der Abschied und die Feierlichkeiten stimmig für alle gestaltet werden. Wir haben hier viel Erfahrung und helfen dabei.

Das Sterben und der Tod eines Kindes bedeuten einen tiefen schmerzhaften Einschnitt

Gemeinsames Einbetten des Kindes

Angebot für Sternenkinder und Babys bis zum Ende des 1. Lebensjahr

Gerade, wenn Kinder in einem Krankenhaus still geboren wurden oder ein kleines Kind im Krankenhaus stirbt, ist es für viele Eltern wichtig, das Kind noch einmal nach Hause zu holen. Zum einen ist es ein symbolischer Akt, denn das Kind bekommt so ganz bewusst noch einmal einen Platz in der Familie. Zum anderen kann die ganze Familie, insbesondere die Geschwisterkinder, in der vertrauten Umgebung viel besser in das Abschiednehmen miteingebunden werden. Wir bieten den Eltern an, den Sarg selbst zu zimmern. Gerade handwerklich geschickte Väter tun das sehr gerne und sie schaffen wahre Kunstwerke. Menschen, denen „das Reden“ als Bewältigungsstrategie nicht liegt, bevorzugen oft Aktivitäten als Bewältigungsstrategie: Es hilft ihnen, wenn sie konkret etwas tun können, kreativ werden können.

Wer den Sarg bei uns kaufen möchte, bekommt ihn vorab mit nach Hause, um ihn selbst zu gestalten und innen auszustatten. Das gemeinsame Bemalen oder Gestalten des Sarges ist für die gesamte Familie, besonders aber für die Geschwisterkinder eine wichtige Vorbereitung auf das Hergeben-Müssen des verstorbenen Kindes. Auch hier entstehen wunderschöne Behältnisse für die letzte Reise.

Wir vereinbaren einen Termin, an dem alle Familienmitglieder Zeit haben, und bringen das verstorbene Kind nach einer entsprechenden Versorgung in einer Babytragetasche zur Familie nach Hause. Alle Familienmitglieder dürfen das Kind jetzt noch einmal halten und das verstorbene Kind wird dann gemeinsam in den Sarg eingebettet, wenn die Familie dazu bereit ist. Anschließend wird es bis zur Beisetzung wieder ins Bestattungsinstitut gebracht, wo es gekühlt aufbewahrt wird.

Alternativ zum Abschiednehmen zuhause kann die Familie auch zu uns ins Bestattungsinstitut kommen und das Kind in unseren Räumlichkeiten verabschieden. Durch unsere Ritual-Angebote wird der Abschied als tröstlich erlebt, die Trauer wird aufgehellt und wir ermöglichen damit einen gesunden Start in den Trauerprozess.

Abschiednehmen nach einem Schwangerschaftsabbruch?

Gerade auch für Eltern nach einem Schwangerschaftsabbruch kann es wichtig sein, sich von ihrem Kind verabschieden zu dürfen. Ob der Grund eine schwere Erkrankung oder Behinderung des Kindes war oder die Lebensumstände aus der momentanen Sicht der Eltern keinen Platz für ein Kind zugelassen haben, Eltern treffen diese Entscheidung in der Regel sehr schweren Herzens und bleiben meist mit Schuldgefühlen zurück. Beim Abschiednehmen haben sie die Gelegenheit ihrem Kind direkt mitzuteilen, warum es gerade im Moment keinen Platz in ihrem Leben hatte. Das liebevolle Verabschieden dieser Kinder gibt auch diesen Eltern das Gefühl, noch etwas für die Kinder getan zu haben, und das mildert Schuldgefühle. Nach der Curretage oder dem Abbruch zuhause mittels einem verordneten Medikament im frühen Schwangerschaftsstadium kann die Frucht in eine bunt bedruckte Windel oder eine kleine schöne Decke eingepackt werden. Das kleine Päckchen wird den Eltern übergeben, die so noch einmal in Kontakt treten können, indem sie es halten und dann ihren Wünschen entsprechend bestatten können.

Die Trauerfeier und die Beisetzung

Kinder-Gemeinschaftsgräber

Am Ende des 20. Jahrhunderts wurden auf vielen Friedhöfen Kindersammelgräber errichtet, in denen still geborene oder kurz nach der Geburt verstorbene Kinder ihren Platz finden durften. Bis zum Beisetzungstermin werden die Kinder im Krankenhaus aufbewahrt. Die Eltern werden zu einem Begräbnis eingeladen, bei dem ihre Kinder im Rahmen einer überkonfessionellen, religiösen Feier gemeinsam beigesetzt werden.

Individualbestattung von Kindern

Wenn Eltern sich mit dem Gedanken schwertun, längere Zeit auf den Beisetzungstermin warten zu müssen, ein eigenes Grab für ihr Kind wollen oder das Kind im bestehenden Familiengrab beisetzen wollen, dann ist eine Individualbestattung des Kindes zu empfehlen. Die Eltern können entscheiden, ob ihr Kind erd- oder feuerbestattet werden soll und das Bestattungsritual kann so gestaltet werden, dass es der Weltanschauung der betroffenen Familie entspricht: Bei der Feierlichkeit wird individuell auf das verstorbene Kind und die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder eingegangen und das Trauerritual kann zeitnah nach dem Tod seine Wirksamkeit entfalten.

Je kleiner ein Kind ist, desto kleiner ist auch sein soziales Umfeld. Still geborene Kinder werden daher meist im Rahmen der Kernfamilie und der engsten Freunde der Eltern beigesetzt. Je älter das Kind, je größer sein soziales Umfeld, desto mehr Kinder und Erwachsene haben das Bedürfnis sich zu verabschieden und sollten zur Trauerfeier eingeladen werden. Gerade wenn Kinder versterben, werden auch Kinder an den Feierlichkeiten teilnehmen und so sollte sich die Feier auch am Verständnis und an den Bedürfnissen der anwesenden Kinder orientieren und nicht nur an jenen der Erwachsenen. Gemeinsam mit den Eltern und Geschwisterkindern entwickeln und planen wir die Trauerfeier so, dass die Bedürfnisse aller, die daran teilnehmen, berücksichtigt werden und die Feier bunt, schön und tröstlich wird.

Mehr Informationen zum Thema „Wenn ein Kind stirbt“ finden Sie in unserem Trauerratgeber, den Sie hier downloaden können: Ratgeber Kinderbestattung

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